Was ist Erziehung? Teil 2
Erziehungsziele – Was wollen wir in unserer Familie einhalten?
Jede Familie legt ihre eigenen Handlungs- und Verhaltensmaximen fest. Sie handelt sie ständig neu aus und erprobt sie im Alltag. Dieser Prozess ist von Konflikten und Diskussionen begleitet, die ausgetragen und gelöst werden müssen. Durch ständigen Dialog und regelmäßige Kommunikation kann daraus eine eigene Familienkultur entstehen.
Ob Eltern eine demokratische, autoritäre oder Laissez-faire Erziehung verfolgen, vielfach wird die Wichtigkeit von ehrlichen und konsequenten Erziehungsstilen und Erziehungsmaßnahmen betont. An konsequenten Handlungen können sich die Kinder orientieren, was ihnen Halt und Sicherheit gibt. Gleichzeitig verfolgt gerade die demokratische Erziehung das Ziel, Kinder zu Individualität und Ehrlichkeit zu erziehen.
Erziehungsmaßnahmen
Erziehungsmaßnahmen sind Reaktionen der Eltern in Anschluss auf ein positiv oder negativ empfundenes Verhalten des Kindes. Es sind (pädagogische) Handlungen und Mittel, um ein individuelles Erziehungsziel zu erreichen. Häufig können dabei Gegensatzpaare wie Lob / Tadel, Bestrafung / Belohnung oder Arbeit / Spiel genannt werden. Andere Erziehungsmittel können Ermahnung, Erinnerung, Gewöhnung, Übung, Gespräch, Beispiel oder Vorbild sein.
Positive Verstärkung erfolgt auf ein positiv empfundenes Verhalten, damit das Kind dieses Verhalten öfter zeigt. Dies können Lob und Belohnung sein. Dies weckt Neugier, Kreativität und das Selbstvertrauen des Kindes. Eltern können darauf achten, ihrem Kind aktiv zuzuhören und Ich-Botschaften zu senden. Das Kind erfährt so Akzeptanz und Bestätigung sowie Aufmerksamkeit und Beurteilung seiner Verhaltensweise.
Bestrafung entsteht in Folge von negativ empfundenem Verhalten mit der Absicht, dass das Verhalten künftig unterlassen wird. Strafen bewirken jedoch nicht immer das, was der Erziehende beabsichtigt. So wird das negative Verhalten eher unterdrückt und kann sich in anderen, ebenfalls ungewünschten, Ausdrucksformen zeigen.