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Wie viel Schlaf benötigt ein Kleinkind?

Wie viel Schlaf benötigt ein Kleinkind?

Kein Mensch gleicht dem anderen. Das gilt auch für Kleinkinder und deren Schlafgewohnheiten. Die Frage, wie viel Schlaf ein Kleinkind benötigt, ist regelmäßig Gegenstand von Diskussionen. Wann ein Kind am besten schläft und wie lange, das weiß das Kind jedoch naturgemäß selbst. Trotz dieser Individualität gibt es aber auch hier Richtwerte und Grenzen, die für jedes Kind gelten sollten.

Richtwerte - die für alle gelten

Bis zum Alter von 6 Jahren sollte jedes Kind täglich mindestens 11 Stunden Schlaf haben. Erst ab dem Schulalter sind 10 Stunden und weniger ausreichend. Damit sind die Rahmenbedingungen erfüllt. Wann aber das Kind schläft, hängt davon ab, ob es eine Lerche oder eine Eule ist. Als Lerchen werden Frühaufsteher bezeichnet, die abends früh ins Bett fallen. Eulen hingegen kommen morgens nur schwer aus dem Kinderbett, sind dafür abends länger wach und denken zu Lerchenzeiten gar nicht ans Schlafengehen.

Frühaufsteher und Langschläfer - die Natur bestimmt über unseren Rhythmus

Rund 25 Prozent aller Deutschen sind nach den Ergebnissen der Schlafforschung entweder Frühaufsteher oder Langschläfer. Die Veranlagung dazu findet man in den Genen. Ein Frühaufsteher oder ein Langschläfer zu sein, das suchen wir uns also nicht aus. Diese Eigenschaft wird uns in die Wiege gelegt. Die Ausprägung des Schlaftyps erfolgt zwischen dem 8. Lebensmonat und dem 3. Lebensjahr. Für Eltern ist dabei wichtig zu wissen, dass eine Umerziehung nicht möglich ist. In bestimmten Grenzen lässt sich der Schlafrhythmus zwar beeinflussen, aber eine Eule kann nicht zur Lerche umerzogen werden oder umgekehrt.

Wenn Kinder abends nicht zu Bett gehen wollen

Wenn ein Kind abends nicht in sein Bett gehen möchte, muss es deswegen kein Langschläfer sein. Manchmal wollen Kindern einfach nicht zu Bett, weil sie am Tag zu viel Schlaf hatten und nicht müde sind. Oder sie sind von den Erlebnissen den Tages noch zu aufgedreht und können nur schwer zur Ruhe finden. Es gibt aber auch andere Gründe, warum am Abend im Kinderzimmer ein Kampf um die Schlafenszeit entbrennt. Das Kind möchte vielleicht noch spielen oder sich einfach nicht an die Regeln der Erwachsenen halten. In manchen Fällen ist das Kind dann schon völlig übermüdet ist und benötigt eigentlich dringend seinen Schlaf.

Eltern, deren Kinder zur Gruppe der Frühaufsteher oder Langschläfer zählen, sollten sich Rat bei einem Kinderarzt holen. In allen anderen Fällen kann der Schlafrhythmus ohne ärztliche Hilfe geändert werden. Wenn man seinem Kind gute Schlafgewohnheiten beibringen möchte, braucht man Geduld und Zeit. Hilfreich ist es, eine tägliche Routine einzuführen, die dem Kind Halt und Orientierung bietet. Gleiche Rituale und Abläufe rund um das Zubettgehen helfen dem Kind, sich auf das Schlafen einzustellen und fördern eine ruhige Nacht.

Das Kind wird anfangs vielleicht versuchen, durch Verzögerungstaktiken das Schlafengehen hinauszuzögen, wird aber mit Hilfe von liebevoller Konsequnez langfristig den neuen Rhythmus übernehmen können.

Schlafumgebung verbessert das Schlafklima

Was wir hingegen beeinflussen können, ist, wie gut das Kind schläft. Auch hier hat die Natur große Auswirkungen. Sie bestimmt das Wetter, das Klima und den Tag-/Nachtzyklus. Ãœber den Schlafraum schaffen wir es, diese Variablen zumindest für den Raum selbst zu ändern: Es ist möglich, das Licht an- und auszuschalten. Die Temperatur lässt sich über die Heizung regeln und die Luftfeuchtigkeit haben wir mit entsprechenden Geräten und Maßnahmen ebenfalls im Griff. Die Frischluftzufuhr wird über Lüften oder eine Lüftungsanlage geregelt. 

Warum braucht es Frischluft? Nur wegen der durch das Atmen verbrauchter Luft? Wie kommen das Raumklima bzw. das Schlafklima zustande? Die Antwort ist das Schlafzimmer selbst. Die Bausubstanz, der Putz, der Boden und das Interieur haben großen Einfluss darauf. Letzteres besteht in vielen Zimmern heute aus verleimtem Sperrholz und Kunststoffen. Möbel, Stoffe, Spielzeug, ja selbst Boden und Wände bestehen in den wenigsten Fällen komplett aus natürlichen Materialien. Zwar gibt es inzwischen Grenzwerte für die chemischen Emissionen beispielsweise von Sperrholzmöbeln – doch verhindern lässt sich das Ausdampfen der bei der Herstellung verwendeten Chemikalien nie zu 100%. Das gilt im Übrigen auch für Kunststoffe.

Deshalb empfiehlt es sich, im Schlafraum und insbesondere beim Kinderbett auf natürliche Materialien zu setzen. Immerhin verbringt das Kind in seinem, ebenso wie wir in unserem, darin fast die Hälfte des Lebens. Massivholzmöbel sind die erste Wahl, auch Metalle oder Keramiken sind Materialien, die man für die Einrichtung verwenden kann. Holz ist vorzuziehen, weil es aktive Eigenschaften hat: Es bindet Feuchtigkeit und gibt sie bei Bedarf ab. Manches Holz hat auch ätherische Öle (Zirbenholz). Beim Einrichten sollte auch auf eine natürliche Behandlung Wert gelegt werden. Geölte Möbel sind besser als laminierte oder lackierte – die dann im Regelfall wieder Chemikalien enthalten. Wer ganz weit geht, verwendet im Schlafzimmer auch noch Holzboden und Lehmputz.

Daran erkennt man, ob das Kind ausreichend Schlaf bekommt

Es gibt verschiedene Anzeichen, die auf den Schlafmangel eines Kindes hinweisen. Kann man mehrere der untenstehenden Fragen mit Ja beantworten, dann bekommt das Kind höchstwahrscheinlich zu wenig Schlaf.

Ÿ  - Schläft das Kind beim Autofahren immer ein?

Ÿ  - Kommt das Kind morgens nicht aus dem Bett?

Ÿ  - Ist das Kind launisch, gereizt oder übermüdet?

Ÿ  - Weigert sich das Kind mittags zu schlafen, obwohl es müde ist?

Ÿ  - Wacht das Kind in der Nacht mehrmals auf?

Die Änderung des Schlafrhythmus führt zu einer Verbesserung des Verhaltens beim Zubettgehen. Stellt sich trotzdem keine Besserung ein, dann sollte man erneut den Kinderarzt aufsuchen. Bei Kleinkindern ist zu berücksichtigen, dass sich die Schlafgewohnheiten während der Entwicklung aus natürlichen Gründen noch ändern. Außerdem ist es natürlich, dass es in Wachstumsphasen immer mal wieder zu Schlafproblemen kommen kann, die sich dann auch wieder einpendeln.


24.10.18

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