Erziehungsstile Teil 2
Der Laissez-faire Erziehungsstil – mach doch, was du willst!
Den Laissez-faire Erziehungsstil prägt eine eher passive und gleichgültige Verhaltensweise der Eltern gegenüber dem Kind. Die Eltern machen nur minimale Vorgaben, wobei sie das Kind im Wesentlichen sich selbst überlassen. Eltern dieses Erziehungsstils haben wenige Ansprüche an ihr Kind. Eine Auseinandersetzung findet kaum statt. Es wird nur so viel wie nötig gemacht; die Anstrengungen werden gering gehalten. Im Extremfall können die Grenzen des Laissez-faire Erziehungsstils mit einer Vernachlässigung des Kindes verschwimmen.
Kinder, die mit dem Laissez-faire Erziehungsstil erzogen wurden, können später verschiedenste Probleme haben. Sie können keine Beziehungen aufbauen und / oder halten, da sie nicht gelernt haben, emotionale Verbindungen einzugehen. Das Selbstwertgefühl ist gering bis gar nicht ausgeprägt.
Teilweise haben solche Kinder Schwierigkeiten, sich anzupassen, da sie in der Kindheit keine Grenzen erfahren haben. Regeln und Vorschriften werden nicht eingehalten. Ein Abrutschen in die Kriminalität und Sucht ist nicht ungewöhnlich.
Und nun? Welcher Erziehungsstil ist der Beste?
Untersuchungen haben ergeben, dass ein demokratischer Erziehungsstil die besten Entwicklungschancen für das Kind bieten kann. Die meisten Eltern entwickeln mit der Zeit ohnehin ihren individuellen Erziehungsstil, der ihren eigenen Wert- und Normvorstellungen entspricht.
Hinweis für Interessierte: Alternative Konzepte
Zusätzlich zu den Erziehungsstilen gibt es noch unterschiedliche Erziehungskonzepte und pädagogische Ausrichtungen. Alternative Erziehungskonzepte verfolgen häufig einen reformpädagogischen und einem dem Kinde zugewandten Ansatz wie beispielsweise bei Rudolf Steiner (Waldorfpädagogik), Maria Montessori oder Celestin Freinet.
Konfessionelle Erziehungskonzepte orientieren sich an den Werten und Normen der jeweiligen Religion. In der westlichen Welt sind das in der Regel christliche Anschauungen, die der Reformpädagogik folgen.