Neue Väter für Deutschland
Neue Väter für Deutschland
Die Bertelsmann-Stiftung hat jüngst eine Studie veröffentlicht, die zeigt, wo und wie sich Männer als Väter in Deutschland im Jahr 2008 sehen. Und das Ergebnis lässt sich auf die alte Formel bringen: „Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr.“
Die Gesetzeslage hat sich verändert. Auch Väter können eine Elternzeit nehmen. Was gerade in skandinavischen Ländern die Regel ist, ist in Deutschland noch die Ausnahme. Viele Väter in der Elternzeit können sich von Kollegen den ein oder anderen Spruch gefallen lassen, nehmen sie überhaupt die Elternzeit für sich wahr. Die neuen Väter möchten sich, laut Studie, zwar gerne mehr kümmern, sehen aber beruflich keine Vereinbarkeit.
Die Bertelsmann-Studie belegt, dass 95,5 Prozent der befragten Männer zwischen 25 und 42 Jahren glaubt, dass es nach wie vor Aufgabe des Mannes sei, die Familie zu versorgen. Frauen mögen sich da fragen, was in den letzten Jahren passiert ist...
Fakt ist, dass die Zeiten sich einfach auch verändert haben. Wer möchte schon Verantwortung übernehmen, wenn er (oder sie) doch gar nicht weiß, ob der Jahresvertrag überhaupt verlängert wird oder ob morgen noch alles ist, wie es heute ist. Die Zeit der Adoleszenz dehnt sich immer weiter aus und mit 30 haben heute die wenigsten, was unsere Eltern mit 30 hatten: feste Job, festes Einkommen, feste Partnerschaft. Von Haus, Auto und Hund ganz zu schweigen.
Die Ergebnisse mögen emanzipierte und feministische Menschen irritieren oder schockieren, aber vielleicht sind sie auch nichts anderes als der Spiegel unserer Zeit und kein Schritt zurück. Denn eins betonen ja die meisten befragten Männer, Kinder wollen sie schon. Irgendwann.