EU will Mutterschutz gesetzlich verlängern
EU will Mutterschutz gesetzlich verlängern
Derzeit beschäftigt die EU die Frage, wie mehr Anreize für berufstätige Frauen geschaffen werden können, um Kinder in die Well zu setzen. Der gesetzliche Mutterschutz soll europaweit angeglichen werden.
Wie die taz am 18.03.2009 berichtet, ist Deutschlands Familienministerin Ursula von der Leyen alles andere als begeistert, was die gesetzliche Verlängerung von dem Mutterschutz angeht. Deutschland mit insgesamt 14 Wochen Mutterschutz rangiert auf den hinteren Plätzen im Vergleich. Bulgarien hingegen hat 45 Wochen Mutterschutz festgelegt. Irland 26 Wochen Mutterschutz.
Was bedeutet Mutterschutz für die Artbeitgeber?
Nach Aussage der Familienministerin wäre die Verlängerung von dem Mutterschutz ein erheblicher Nachteil für die Arbeitgeber und schlussendlich auch für die Frauen. Einerseits würden auf Arbeitgeber mehr Kosten zukommen, andererseits könnte es bedeuten, dass das der lange Mutterschutz ein Kriterium wäre, weniger Frauen einzustellen.
Die frauenpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion Irmingart Schewe-Gerigk argumentiert gegen die diese Aussage über den Mutterschutz. Ihrer Ansicht nach wären die Kosten bei einem Mutterschutz für das einzelne Unternehmen kaum spürbar. Alle Arbeitgeber, ob sie nun Frauen beschäftigen, oder nicht, zahlen seit 2006 in einen gemeinsamen Fonds ein. Während der 14 Wochen Mutterschutz erhält eine berufstätige Frau 13 Euro Mutterschaftsgeld pro Tag von der Krankenkasse.
Die verbleibende Differenz zum Nettolohn der drei Monate vor ihrer Schwangerschaft zahlt nicht direkt ihr Arbeitgeber, sonder wird aus dem Fonds bezahlt. So gesehen wäre das kein Argument gegen den Mutterschutz-EU-Vorschlag.
Mutterschutz – Wirklich ein Vorteil für die Frauen?
Susanne Steffes vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung mit Arbeitsmärkten und sozialer Sicherung meint, dass diese gesetzliche Verlängerung von dem Mutterschutz auch für Frauen kein wirklicher Nachteil bedeuten könnte. Ihrer Meinung nach würde der verlängerte Mutterschutz für deutsche Frauen überhaupt nichts bewirken. Finanziell nicht und zeitlich schon gar nicht. Denn wo Deutschland hinsichtlich der Wochenanzahl von dem Mutterschutz eher hinten liegt, rangiert es im europäischen Vergleich weit vorn, wenn es um Elternzeit und Elterngeld geht.
Eltern haben bereits drei Jahre lang die Möglichkeit ihrem Job halbtags oder gänzlich fern zu bleiben. Das erste Jahr Babypause wird sogar mit Elterngeld unterstützt. Würde sich der gesetzliche Mutterschutz also um beispielsweise vier Wochen verlängern, bedeutet es, dass es eben länger Geld von der Krankenkasse und Arbeitgeberfonds gibt und gegen den Anteil des Elterngeldes gerechnet wird.
Zusammenfassend ist der verlängerte Mutterschutz also keine Verbesserung. Ganz im Gegenteil. Frauen wären bei dem neuen Mutterschutz gezwungen länger ihrer Arbeit fern zu bleiben, Männer würde diese Regelung in ihrem Anspruch auf Elternzeit einschränken.