Taschengeld und Nebenjobs
Taschengeld und Nebenjobs
Wie soll man die Kinder vor den Verführungen der Warenwelt schützen? Klagen über die Konsumgesellschaft haben pädagogisch kaum einen Effekt. Viel besser: Kinder frühzeitig an den Umgang mit Geld gewöhnen, mit Taschengeld zum Beispiel.
Kinder, die Taschengeld erhalten, lernen den vernünftigen und verantwortungsvollen Umgang mit Geld. Sie lernen zu sparen, Entscheidungen zu treffen und ihr Geld überlegt einzuteilen. Sogar Nebenjobs sind für die Entwicklung des Kindes sinnvoll, auch wenn viele Eltern den Einbruch der Schulnoten befürchten.
Untersuchungen belegen, dass die Kinder mit einem Nebenjob keine schlechteren Schüler sind – solange der Job in einem angemessenen Alter (mit 14 oder 15 Jahren) begonnen wird und nicht übermäßig viel Zeit in Anspruch nimmt. Vielmehr ist der Nebenjob ein wichtiger Schritt zu mehr Eigenverantwortung und Selbstbestimmung: das selbst verdiente Geld fördert das Selbstbewusstsein und führt den Kindern den Zusammenhang von Geld und Arbeit plastisch vor Augen.
Taschengeld und Nebenjob sind also sehr hilfreich, um die Kinder an den richtigen Umgang mit Geld heranzuführen. Allerdings sollten Eltern einige wichtige Grundregeln beachten, damit der Lerneffekt auch eintritt.
Taschengeld – wann und wie viel?
Wichtig sind: Regelmäßigkeit und eine angemessene Summe. Bei kleinen Kindern sollte Taschengeld einmal in der Woche gezahlt werden, weil sie größere Zeiträume noch nicht überblicken können. Für ältere Kinder ist Taschengeld einmal im Monat sinnvoll. Spätestens mit dem Schuleintritt können Kinder Taschengeld bekommen, denn dann sind sie in der Lage, kleine Beträge zu berechnen und den Wert abzuschätzen.
Der Betrag sollte immer derselbe sein und auf keinen Fall nachgebessert werden (zum Beispiel als Belohnung oder, wenn am Ende des Monats oder der Woche nichts mehr übrig ist). Umgekehrt sollten Eltern ebenfalls Taschengeld-Kürzungen als Bestrafung etwa für schlechte Noten in der Schule vermeiden.
Die Höhe des Taschengeldes muss natürlich an die finanziellen Möglichkeiten der Familie angepasst sein und sich an daran orientieren, was in der Schule und im Bekanntenkreis üblich ist. Das Taschengeld darf nicht zu niedrig ausfallen, um Sparen zu ermöglichen, aber auch nicht zu hoch, damit das Kind lernt, Prioritäten zu setzen und nicht einfach alles zu kauft, was es haben will.
Die Jugendämter empfehlen ein Taschengeld zwischen 50 Cent wöchentlich für Zwei- bis Fünfjährige und 30 oder 40 Euro monatlich für Sechzehn bis Siebzehnjährige.